Warum es keinen Film von Frankreich geben wird.
Samstag 15. Juli Unser schwarzer Tag oder warum es keinen Film von Frankreich geben wird. Wir holen das Croissant und das Baguette ab. Nach dem Frühstück packen wir zusammen und wollen losfahren. Nur das Auto mag nicht. Springt nicht an, war die Batterie doch etwas überlastet von der Kühlbox, dem Handy, der Kamera und der Lampe am abend.
Während ich fix den Müll wegbringe bittet Micha den Nachbarn um Starthilfe. Eine deutsche Familie mit einem Volvo. Das geht dann alles recht flott und der Wagen läuft wieder. Wir fahren noch einen kleinen Umweg über Loches, eine schöne mittelalterliche Stadt und es ist Markt. Wir schlendern durch den Ort und schauen uns das bunte Treiben an. Das Auto springt danach sofort wieder an.
Villandry
Es geht vorbei an Tours zu den Gärten von Villandry. Ganz im Stil des 16. Jahrhundert mit den Pflanzen in geometrischen Mustern ist es eine bezaubernde Anlage mit dem Jardin d’Eau, dem Jardin Potager und dem Jardin d’Ornement, ganz der Liebe gewidmet. Einfach herrlich. Das Schloß ist etwas kleiner und angenehm kühl hinter den dicken Mauern. Beim streifen durch die Gärten rutscht Micha aus und das Knie streikt ein wenig. Aber beim Labyrinth geht alles wieder besser.
Schloß Azay-le-Rideau
Wir schauen dann noch zu dem kleinen Schloß Azay-le-Rideau, von Balzac als „geschliffener Diamant der Indre“ bezeichnet vorbei. Auf uns wirkt es ein wenig wie eines der Schlösser von König Ludwig. Zu perfekt, verspielt oder waren es doch schon zu viele? Es ist schon etwas später und wir fahren Richtung Chinon über L’ille Bourchard, lt. Karte ist dort ein Zeltplatz.
Fluß Vienne
Wir finden den staatlichen Drei-Sterne-Platz direkt am Fluß, der Vienne. Mit 6.50 Euro ist er der billigste soll jedoch der teuerste werden. Wir gehen duschen um uns etwas abzukühlen. Wir lassen unsere Videokamera im Waschraum liegen um sie aufzuladen. Eins unserer schönen Badetücher aus Australien liegt darüber. Als ich aus der Dusche komme überlege ich kurz sie mitzunehmen aber entscheide das wir das ja schon oft gemacht haben nach dem ungeschriebenen Gesetz auf dem Campingplatz gibt es kein Diebstahl und gehe zum Zelt.
Die Matratze hat seit heute eine Beule, war wohl zu heiß aber es geht noch. Nach ca. 1 Stunde geht Micha in den Waschraum um die Kamera zu holen, aber da ist sie nicht mehr, nur noch das Handtuch. Wir fragen den Halbstarken der irgendwie wie ein Chef einer Gang aussieht und sich ständig was von uns leihen will. Er gibt uns bereitwillig Auskunft über die nächste Polizeistation.
Die Platzwärtin ist auch schon lange weg und die anderen Camper haben die Kamera wohl vorhin noch gesehen aber das war es auch. Der Holländer kann sogar recht passabel deutsch, doch das hilft auch nicht wirklich. Auch die beiden älteren Damen nebenan können uns nicht in ein nettes Geplaudere verwickeln und bedauern uns nachdem wir von der Kamera erzählen. Irgenwann schlafen wir dann aber doch ein.